Das personzentrierte Gespräch ist die Grundlage jeder Therapie.
Im Gespräch werden die Themen und Anliegen geklärt, die dem Klienten oder der Klientin am Herzen liegen.

Dabei gehe ich aus von einer Haltung der unbedingten Wertschätzung. Sie ermöglicht, offen und frei über eigene Belastungen und Probleme zu sprechen.

Ich nehme auch eine bewertungsfreie Haltung ein: Alles ist willkommen und darf ausgesprochen werden. Es steht mir nicht zu, irgendetwas davon abzulehnen oder abzuwerten.
Ich gehe von dem Grundsatz aus, dass jeder Mensch zu jedem Zeitpunkt seines Lebens das tut, was ihm gerade möglich ist zu tun. Auch wenn sich später etwas als Fehler oder Versagen darstellt, war es in diesem Moment nicht möglich, etwas anders zu machen, sonst hätte man es anders gemacht. Darum gibt es nichts, was wir an anderen oder an uns selbst grundsätzlich verurteilen müssten.
Im Zentrum des Gesprächs steht das Miteinander-Forschen: Was zeigt sich hinter den Erfahrungen und den daraus gebildeten Erzählungen? Welche Gefühle finden sich hinter den oberflächlich wahrgenommenen? Was bedeuten diese Gefühle für das eigene Selbstbild? Welche Sichtweisen dominieren das Erleben, wie können sie sich verändern, und welche Folgen hat eine solche Veränderung?
Die bewertungsfreie Haltung dehnt sich damit über die Person, die mit mir zusammen sitzt, auf die Personen aus, die im Gespräch benannt werden. Oft klagen wir über Menschen in unserer Umgebung, die uns verletzen, ärgern oder unsere Bedürfnisse nicht erfüllen. Doch auch sie tun nur das, was ihnen im Moment möglich ist. Wenn das etwas ist, was uns verletzt, dann ist es wichtig zu verstehen, dass sie das praktisch nie aus dem Impuls machen, uns etwas anzutun, sondern aus einer inneren Not heraus. In dieser Not schaffen sie es nicht, respektvoll und liebevoll zu handeln, was uns dann leiden lässt.

Wenn es uns gelingt, unsere Perspektive zu erweitern und einen anderen Blickpunkt auf unser Erleben und auf die Motive anderer Menschen zu gewinnen, werden wir freier und fühlen uns besser.